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Destiny by JoeyPotter16

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Notes

Nach 4.23 Der letzte Abend [Coda]
... Langsam ließen Joeys und Dawsons Lippen wieder voneinander ab. Joey öffnete ihre Augen, denn sie wollte wissen, ob es real war oder ob sie bloß träumte. Auch Dawson öffnete seine Augen und sah Joey an. Keiner der beiden brachte auch nur ein Wort raus, geschweige denn einen Satz. Dawson, der Joey noch immer im Arm hielt, zitterte leicht. Gefühle, die er nicht definieren konnte, durchströmten seinen Körper. War es Glück oder Aufregung? Erleichterung oder Angst? Dawson wusste nicht was es war. Er hielt Joey im Arm, zitterte und hatte undefinierbare Gefühle und er wusste nicht, wie er mit diesem ganzen Gefühlschaos umgehen sollte. Er sah Joey hoffnungsvoll an. Die wollte sich gar nicht von Dawson lösen, auch wenn sie nicht wusste was gerade geschah. Sie hatte Dawson geküsst. Sie hatte ihren besten Freund geküsst, obwohl sie Pacey liebte. Wieso hatte sie Dawson geküsst? Joey konnte im Augenblick keinen klaren Gedanken fassen und daher wusste sie auch keine Antwort auf diese Frage. Sie hatte keine Lösung parat.
„Du hast mich geküsst.“, stieß sie plötzlich hervor.

Dawson erinnerte sich an den Augenblick, an dem er Joey Potter das erste Mal richtig geküsst hatte. Es war vor 3 Jahren. Joey und Dawson hatten in seinem Zimmer gestanden. Joey wollte aus dem Fenster steigen, doch er hatte nach ihrem Arm gegriffen und sie geküsst. Dieser Kuss hatte alles, aber auch wirklich alles verändert. Dawson wusste noch genau, wie er damals reagiert hatte. Nachdem Joey ihn gefragt hatte was das war, hatte Dawson mit `Ein Kuss` geantwortet. Er hatte Joey lächelnd angesehen und die beiden waren ungeheuer glücklich gewesen. Doch jetzt war alles anders. Dawson konnte Joey nicht lächelnd ansehen, er war nicht ungeheuer glücklich. Denn es war falsch. Es war ganz einfach falsch. Joey liebte Pacey, Dawson war in Gretchen verliebt. Und jetzt dieser Kuss. Dawson wusste nicht was er sagen oder tun sollte. Er hielt Joey noch immer im Arm, denn er wollte sie einfach nicht loslassen. Denn auch wenn es falsch war diese Gefühle zu haben, hatte Dawson sie. Er war froh, Joey endlich wieder in seinen Armen zu halten, sie zu riechen, zu schmecken. Genau das war es, was er sich das ganze letzte Jahr gewünscht hatte. Und auch wenn er es die ganze Zeit erfolgreich verdrängt hatte, wusste Dawson nun, dass er nicht mit Gretchen zusammen sein wollte. Nicht sie war die jenige, die er liebte und mit der er sein restliches Leben verbringen wollte. Dieses Mädchen stand genau vor ihm.

Joey sah Dawson an. Ein paar seiner blonden Haarsträhnen fielen ihm locker in sein schönes Gesicht. Dawson sah ohne Frage unheimlich gut aus. Er hatte diesen unschuldigen Blick, den Joey so sehr liebte. Sie konnte ihre Augen nicht von ihm abwenden. Joey merkte selbst gar nicht, wie sie Dawson regelrecht anstarrte. Sie machte sich keine Gedanken über Pacey oder Gretchen. Sie sah Dawson einfach nur tief in die Augen und genoss den Augenblick. Das war es, was sie wollte. Den Augenblick genießen und alles andere vergessen.
Doch das war nicht das, was Dawson wollte. Er wollte die Sache geklärt haben. Soweit das überhaupt möglich war. Er sah Joey an. „Joey, wir können uns nicht verliebt in die Augen sehen und darauf hoffen, dass der Moment nie zu Ende geht. Wir müssen darüber reden.“
Joey wandte sich enttäuscht von ihm ab. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, wusste sie, dass er Recht hatte. Natürlich musste sie mit Dawson darüber reden. Sie setzte sich nun auf Dawsons Bett. Dawson, der noch immer am Fenster stand, sah sie an.

„Also, was machen wir jetzt?“
„Du wolltest doch darüber reden,“ gab Joey leicht patzig zurück. Dawson sah sie an. „ Es tut mir leid, aber ich weiß einfach nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich weiß nicht, was ich denken soll. Ich weiß nicht, ob das nun richtig oder falsch war. Ich kann dir keine Antworten geben, Dawson. Ich habe keine Antworten auf deine Fragen,“ stieß sie schließlich hervor.
Als Dawson sah, dass sie völlig aufgelöst war, setzte er sich zu Joey aufs Bett und sah sie an.
„Ich habe doch auch keine Antworten. Ich kann selbst keinen klaren Gedanken fassen. Vielleicht wäre es das Beste, wenn wir...“ Er führte den Satz nicht zu Ende.
„Wenn wir was? Darüber schlafen? Dawson, wir können nicht da weitermachen, wo wir vor knapp 3 Jahren aufgehört haben. Das geht einfach nicht.“ Dawson musste einsehen, dass sie Recht hatte. Es war wohl komplizierter als er am Anfang angenommen hatte.
„Du fliegst morgen nach L.A. Wir müssen das vorher klären,“ stieß Joey hervor.
Dawson stand nun wieder von seinem Bett auf und ging erneut zum Fenster. Er sah sich den klaren Sternenhimmel an und versuchte so sich von der verzwickten Situation abzulenken. Der Mond schien hell am Himmel, es war unheimlich romantisch.
„Dawson!“ Dawson drehte sich zu ihr um. „Was sollen wir denn jetzt machen?“, fragte Joey schließlich. Dawson sah in ihre verzweifelten Augen. Er hasste es, Joey so zu sehen. Sie schien traurig und verwirrt. Genauso fühlte Dawson sich im Moment.

„Du weißt, dass es nur auf eine Frage hinaus läuft...“
„Wieso haben wir uns geküsst?“, beendete Joey seinen Satz. Dawson nickte und sah Joey hoffnungsvoll an.
„Und?“ Joey zögerte mit der Antwort. Sie wollte Dawson sagen, was in ihr vorging, doch sie befürchtete, dass sie es später bereuen könnte. Denn mit einer ehrlichen Antwort würde sie alles kaputt machen. Dawsons Beziehung mit Gretchen und ihre eigene Beziehung mit Pacey. Das wollte Joey einfach nicht. Sie konnte das nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren.
„Es hat nichts zu bedeuten. Ich habe dich nur geküsst, weil ich dich jetzt lange nicht mehr sehen werde. Es steckt wirklich nichts dahinter und daher weiß ich auch nicht, warum wir das jetzt bis spät in die Nacht analysieren wollen“. Während sie das sagte, konnte Joey Dawson nicht ansehen und der wusste natürlich was das bedeutete. Er kannte Joey schon sein ganzes Leben lang und er kannte sie besser als irgendjemand sonst. Besser als Bessie oder Bodie und auch besser als Pacey.

„Glaubst du, ich merke nicht, wenn du lügst?“
„Ich lüge nicht. Dieser Kuss hat nichts bedeutet. Ich liebe Pacey! - Ich muss jetzt gehen.“

Wütend stand Joey auf und ging zum Fenster, um Dawsons Zimmer zu verlassen. Doch Dawson griff nach ihrem Arm und wirbelte sie herum.
„Sieh mich an und sag mir, dass du bei dem Kuss nichts empfunden hast“. Joey sagte nichts. „Sag mir, dass du nichts gefühlt hast und dass der Kuss nichts zu bedeuten hatte. Sag es mir,“ schrie Dawson sie an. In Joeys Augen sammelten sich Tränen. Sie sah Dawson direkt ins Gesicht. Sie merkte plötzlich, wie verzweifelt er war. Verzweifelt, traurig und enttäuscht.

„Ich habe etwas empfunden. Ich habe Gefühle gehabt, die sich nicht mit meiner Beziehung zu Pacey vereinbaren lassen. Ich habe mir gewünscht, dass dieser Augenblick nie aufhört und dabei habe ich nicht mal eine Sekunde an Pacey gedacht. Dieser Kuss hat mir sehr wohl etwas bedeutet. Mehr als alles andere, was ich bisher erlebt habe,“ rief sie unter Tränen. Dawson zog Joey sanft zu sich. Er berührte ihr Gesicht, um ihre Tränen wegzuwischen. Zärtlich strich er ihr über die Wange. „Ich wollte dich nicht anschreien. Es tut mir leid. Ich weiß einfach nicht, wie ich mit der ganzen Sache umgehen soll.“ Joey sah ihn verzweifelt an.
„Das weiß ich doch auch nicht.“

Nachdem Dawson langsam seine Augen geöffnet hatte, sah er Joey an. Sie lag links neben ihm im Bett und schlief. Sie sah so süß aus, wenn sie schlief. Als Dawson nun auf seine silberne Armbanduhr sah, erschrak er. Es war bereits 7 Uhr. In 3 Stunden würde sein Flieger gehen und er und Joey hatten immer noch nicht geredet. Aber Dawson wollte mit ihr darüber reden. Er wollte Antworten auf seine Fragen haben. Er sah Joey erneut an. Sollte er sie wecken, nur weil er unbedingt Antworten haben musste? Nein, das wollte Dawson nicht.
Leise stand er vom Bett auf und ging zu seinem Kleiderschrank, wo er sich ein weinrotes Hemd aus dem Schrank holte. Das beige, was er trug, war total zerknittert und natürlich konnte er so nicht am College ankommen. Er zog sich also das beige Hemd aus und zog das weinrote an. Dabei merkte er gar nicht, wie Joey, die inzwischen wach war, ihn lächelnd ansah. Nachdem er das rote Hemd angezogen hatte, drehte Dawson sich um und sah zum Bett. Joey lag da und grinste. „Hey, du bist wach.“ Joey nickte. „Und du hast mir beim Umziehen zugeguckt,“ fügte Dawson hinzu. Joey konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
„Du hast dir doch nur ein anderes Hemd angezogen und im Übrigen, habe ich dich schon nackt gesehen als wir beide Kinder waren. Und als wir noch zusammen waren habe ich auch das eine oder andere gesehen.“ Dawson sah sie an. Das war typisch Joey. Immer hatte sie eine passende und überzeugende Antwort parat. „In 3 Stunden geht mein Flieger nach L.A. Ich muss mich also beeilen“.
„Vielleicht sollte ich dann lieber gehen.“, rief Joey und stand vom Bett auf. Ihr wurde nun schlagartig klar, dass sie im Moment nicht mit Dawson reden konnte. Denn er hatte einfach keine Zeit. In ein paar Stunden würde er nach L.A. fahren während Joey in Capeside blieb.
„Joey, bitte geh nicht,“ bat Dawson. Joey drehte sich zu Dawson um und sah ihn an. „Dein Flieger geht in ein paar Stunden und du musst dich beeilen, das hast du doch selbst gesagt. Wir sehen uns“.
Sie wollte aus dem Fenster steigen und beinahe hätte Dawson das zugelassen. Doch er wollte nicht schon wieder die Liebe seines Lebens gehen lassen. Das konnte er einfach nicht. Schnell ging er zum Fenster und zog nach Joeys Arm. Die wirbelte herum und sah Dawson an. „Lauf nicht einfach so weg. Lass uns bitte über das Geschehene reden.“
Joey nickte. „Okay, reden wir“.

Sie setzte sich erneut auf Dawsons Bett, während er vorm Bett stehen blieb.
„Wir haben jetzt eine Nacht darüber geschlafen und eigentlich müsste ich jetzt alles klarer sehen, doch das tue ich einfach nicht. Ich habe keine Ahnung, wie es weitergehen soll,“ stieß Joey schließlich hervor.
Dawson sah sie an. „Ich will auch gar nicht wissen, wie es weitergehen soll. Ich will wissen, was du für mich empfindest“.
„Was ich für dich empfinde?“
„Ja, was empfindest du für mich,“ fragte Dawson nun. Joey überlegte nicht lange. Natürlich wusste sie, was sie für Dawson empfand. „Ich liebe dich.“ Sie machte eine kurze Pause, bevor sie fortfuhr. „Ich habe dich schon immer geliebt und das wird sich auch nie ändern. Ich meine, du bist meine zweite Hälfte. Du hilfst mir bei allem, was ich tue. Du bist immer für mich da und ich könnte nie ohne dich sein“.


Dawson freute sich über das, was Joey gesagt hatte. Doch es stellte ihn nicht zufrieden.
„Kurz gesagt: Ich bin dein bester Freund.“
„Natürlich bist du mein bester Freund, das warst du doch schon immer. Aber das ist nicht alles, was du für mich bist,“ gab Joey schließlich zurück. Sie sah Dawson verliebt an.

Der wollte gerade etwas sagen, als das Telefon auf dem kleinen Nachtschränkchen plötzlich klingelte. Er griff nach dem Telefon und drückte auf einen Knopf. „ Hallo?“
„Hey, hier ist Pacey.“ Dawson bekam einen Schreck. „ Pacey!“
Er sah Joey an und gab ihr ein Zeichen, leise zu sein. Dann ging er zum Fenster und wandte sich Pacey zu. „Hey Pace. Was gibt’s?”
„Ich bin gerade auf dem Weg nach Capeside und ich wollte dir sagen, dass ich in einer halben Stunde da sein werde,“ erwiderte Pacey. Dawson sah immer noch zu Joey.
„Du bist also in einer halben Stunde hier in Capeside?“ Geschockt sprang Joey vom Bett auf. Sie sah Dawson panisch an und hoffte, dass er die Situation löste.
„Ähm, wieso kommst du denn hierher? Ich meine, was ist mit deinem Job?“
„Ich habe 2 Tage Urlaub und da du ja heute nach L.A. fliegst, dachte ich mir, ich komme nach Capeside und sage dir ´ Auf Wiedersehen`. Bevor ich abgefahren bin, konnten wir uns ja nicht aussprechen und das würde ich gerne nachholen. Außerdem möchte ich Joey sehen,“ gab Pacey schließlich zurück.

Dawson hatte echt keine Ahnung, was er tun oder sagen sollte. Er wollte mit Joey über den Kuss reden und plötzlich eröffnete ihr Ex- Freund ihm, dass er in einer halben Stunde da sein würde, weil er Joey sehen wollte. Könnte es noch schlimmer kommen? Als plötzlich Dawsons Tür aufging und Gale rein kam, bekam er seine Antwort.
„Dawson, Gretchen ist unten. Sie möchte sich von dir verabschieden“. Geschockt sah Dawson seine Mom an.
„Gretchen ist hier? Im unserem Haus?“
„Ja, das ist sie. Sie meinte, Pacey würde auch gleich kommen“. Sie sah zu Joey. „ Oh, hallo Joey. Ich habe dich erst gar nicht gesehen”.
Bedauerlicherweise hatte Pacey den Kommentar von Dawsons Mom gehört. „Joey ist bei dir?“
„Äh... ja. Sie wollte sich von mir verabschieden,“ erwiderte Dawson nervös. „Seit wann ist sie denn bei dir?“ fragte Pacey schließlich, den es etwas wunderte, dass Joey um 7 Uhr morgens bei Dawson war. Dawson sah zu Joey. Sie war offensichtlich genauso nervös wie er.
„Sie ist vor ein paar Minuten gekommen. Willst du mit ihr reden?“ Joey schüttelte energisch den Kopf, das Letzte, was sie im Moment wollte, war mit Pacey zu reden.
„Klar. Wenn sie gerade in der Nähe ist,“ stieß Pacey hervor. Dawson musste sich nun etwas überlegen.
„Es tut mir Leid, aber sie ist gerade aufs Klo gegangen“.
Gale, die neben dem Bett stand, sah ihren nervösen Sohn an und fragte sich, was mit ihm und Joey los war. Da sie sah, dass Dawson offensichtlich nicht mit der Person am Telefon sprechen wollte, entschied sie sich, ihm zu helfen.
„Dawson, Lilly ist wach geworden, kannst du mal nach ihr sehen? Ich hole ihre Flasche,“ rief sie laut. Dawson verstand natürlich, was seine Mom vorhatte und lächelte.
„Du hast es ja gehört, Pacey. Lilly verlangt nach mir“.
„Okay, wir sehen uns dann in einer halben Stunde. Bis dann,“ entgegnete Pacey fröhlich. Dawson drückte auf einen Knopf und schmiss das Telefon dann aufs Bett.
„Na ganz toll!“ Joey sah ihn an. „ Pacey will hierher kommen?“
„Ja, in einer halben Stunde wird er hier sein,“ erwiderte Dawson.
Gale wandte sich lächelnd an ihren Sohn. „Gretchen wartet unten auf dich.“

„ Hi,“ stieß Gretchen lächelnd hervor. Sie stand unten im Wohnzimmer, als Joey, Gale und Dawson das Zimmer betraten. Langsam ging er auf seine Ex- Freundin zu.
„Hey Gretchen. Was machst du hier?“
„Ich wollte mich von dir verabschieden. Pacey hat mir gesagt, dass du heute abreist. Und ich konnte dich doch nicht einfach so gehen lassen“ erwiderte Gretchen lächelnd. Joey sah Paceys Schwester wütend an. Wie kam sie dazu, sich so an Dawson ranzuschmeißen? Plötzlich wurde Joey wieder schlagartig bewusst, dass Gretchen ja diejenige war, die Dawson bis vor ein paar Wochen unentwegt küssen durfte. Bis sie die Stadt verlassen hatte.
„Bekomme ich denn keinen Kuss?“ fragte Gretchen nun. Dawson sah kurz zu Joey, die den Kuss am liebsten verhindert hätte. Doch das konnte sie nicht. Dawson beugte sich zärtlich zu Gretchen und küsste sie. So wie er Joey geküsst hatte. In ihrem ganzen Leben war sie noch nie so eifersüchtig gewesen wie jetzt. Sie wollte Dawson küssen, ihn in den Armen halten. Sie wollte ganz einfach an Gretchens Stelle sein. Doch das war sie nicht. Gretchen strich Dawson sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte ihn dann an. „Du hast mir gefehlt“.
Dawson lächelte sie ebenfalls an. „Du hast mir auch gefehlt“. Plötzlich spürte er die wütenden Blicke, die Joey ihm zuwarf. Er wandte sich von Gretchen ab, denn er wollte Joey nicht wehtun.
„Ist Pacey auch schon hier?“, wandte Gretchen sich an Joey. Die schüttelte den Kopf.
„Nein, er wird in einer halben Stunde hier sein“.
„Als Pacey mir gesagt hat, dass Dawson heute nach L.A. fliegt, dachte ich mir, es wäre das Beste, wenn er auch kommt“.
Gale, die das Telefon in der Küche klingeln hörte, sah Dawson, Joey und Gretchen an.
„Ich bin gleich wieder da.“ Dawson sah seiner Mom hinterher und überlegte, was er jetzt machen sollte.
„Hast du denn auch nichts vergessen? Ich könnte mit dir in dein Zimmer gehen und nachsehen, ob auch nichts fehlt,“ stieß Gretchen nun hervor. Dawson sah sie an. Natürlich war ihm klar, was sie wollte. Sie wollte mit ihm allein sein. Doch das war nicht das, was Dawson wollte. Er wollte mit Joey allein sein, nicht mit Gretchen.
„Äh, nein, ich denke, ich habe alles. Danke trotzdem“.

Gretchen setzte sich auf die große Couch, während Joey und Dawson nebeneinander stehen blieben. Sie warfen sich heimlich verliebte Blicke zu.
„Dawson, du kannst erst morgen nach L.A. fliegen,“ rief Gale, die gerade das Wohnzimmer betreten hatte. Dawson sah seine Mom an.
„Was? Wieso?“
„Es gibt ein Problem mit der Maschine, mit der du fliegen solltest und es wird eine Ersatzmaschine zur Verfügung gestellt. Leider erst morgen Nachmittag. Ich werde eben beim College anrufen und sagen, dass du erst morgen kommen kannst.“ Nachdem Gale das Zimmer wieder verlassen hatte, sahen Dawson und Joey sich glücklich an. Sie hatten noch einen Tag, den sie gemeinsam verbringen konnten.
„Dawson, das ist ja Wahnsinn. Ich meine, wir könnten später spazieren gehen und dann könnte ich bei dir übernachten. Wir könnten die ganze Nacht Videos gucken. Was hältst du davon?“ wandte Gretchen sich nun lächelnd an Dawson.
Dawson, der Joey verliebt ansah, nahm Gretchens Stimme gar nicht wahr.
„Dawson!“ Er sah sie an.
„Was?“
„ Ich könnte bei dir übernachten. Wie findest du das?”, fragte Gretchen.
„ Ich...“, begann Dawson, als er von dem Klopfen an der Haustür unterbrochen wurde.
„Ich mache auf“. Schnell lief er zur Tür, wo Pacey bereits wartete. Dawson sah ihn an und fragte sich, warum er nicht im Wohnzimmer geblieben war.
„Pacey, du bist schon da?“ Pacey nickte.
„Es ging doch schneller als ich gedacht hatte“. Er ging zusammen mit Dawson ins Wohnzimmer und sah Gretchen und... Joey. Seine Joey stand vor der Coach und schien in Gedanken zu sein, als sie Pacey plötzlich sah.
„Pace.“
Pacey ging langsam auf sie zu. Er wollte den Augenblick voll auskosten. Seit Wochen hatte er Joey jetzt nicht mehr gesehen und er hatte sie so sehr vermisst. Sanft zog er sie nun zu sich und küsste sie zaghaft. Dawson, der den Kuss von weitem beobachtete, sah die beiden eifersüchtig an. Jetzt wusste er, wie Joey sich gefühlt hatte, als er Gretchen zur Begrüßung geküsst hatte. Aber vielleicht steckte bei dem Kuss von Pacey und Joey mehr dahinter. Diese Leidenschaft, mit der Pacey sie küsste, war Dawson einfach nicht geheuer. Am liebsten hätte er Joey von ihm weggerissen. Es tat so weh, die beiden zusammen zu sehen. Das hatte eigentlich nichts mit Pacey zu tun. Es schmerzte einfach nur, Joey in den Armen eines anderen zu sehen. Natürlich hatte Dawson das die ganzen letzten Monate ertragen müssen, doch jetzt war alles anders. Er konnte sich nun endlich eingestehen, dass Joey die Einzige war, die er jemals geliebt hatte und die er für immer lieben würde. Pacey, der inzwischen von Joey abgelassen hatte, sah sie an.
„Du duftest so gut. Was ist das für ein Parfum?“
„Magic Red von Varsity. Es riecht nach Luft und dabei hat es einen Hauch von Leidenschaft, Sinnlichkeit... und Verführung. Es macht Lust auf mehr“, stieß Dawson verträumt hervor. Er sah Joey an.
„Woher kennst du Joeys Parfum und wieso weißt du, wie es riecht?“, fragte Pacey nun. Plötzlich wurde Dawson bewusst, was er in seiner Schwärmerei von sich gegeben hatte.
„Gretchen hat das Gleiche“, log er schließlich. Gretchen, die noch immer auf der Coach saß, schüttelte energisch den Kopf.
„Nein, habe ich nicht“.
„Pacey, ich habe dieses Parfum schon lange. Dawson kennt es einfach noch von früher“, stieß Joey hervor. Sie hoffte, dass Pacey ihr diese Geschichte abkaufte. Doch das tat er nicht. Denn er hatte sehr wohl bemerkt, wie Dawson Joey verträumt ansah.
„Was ist hier los, Joey?“ Joey entfernte sich von Pacey und ging rüber zu Dawson, der am Eingang des Raumes stand.
„Dawson und ich... wir haben uns gestern Abend geküsst“.
Pacey sah sie geschockt an. „Du hast was?“
„Es tut mir leid, Pacey“.
Pacey sah Joey kurz an und verließ dann wütend den Raum.
„Rede mit ihm“, rief Dawson. Joey gab ihm einen Kuss und verließ dann den Raum, um Pacey zu folgen. Derweil setzte Dawson sich zu Gretchen auf die Coach und sah sie an.
„Ich wollte es dir sagen, aber...“
„Es ist schon okay.“, erwiderte Gretchen, die sehr wohl wusste, was Joey ihm bedeutete. „Pacey kann nicht damit umgehen, das weiß ich. Aber ich kann es verstehen. Ich weiß, dass du Joey liebst. Du bist nicht fähig, einen anderen Menschen so sehr zu lieben wie du sie liebst“, fügte sie hinzu. Dawson nickte. Er musste einsehen, dass Gretchen Recht hatte.
„Ja, so ist es. Ich liebe sie mehr als alles andere“.
„Und so ist es schon immer gewesen“, stieß Gretchen traurig hervor.
Joey hatte nun Dawsons Steg betreten. Pacey saß da und sah mit gesenktem Blick in den Fluss. Er hörte Joey’s Schritte und sah sie an.
„Ich will nicht mit dir reden“.
„Irgend wann musst du es aber tun“, erwiderte Joey, die sich neben ihn setzte.
„Aber nicht jetzt“, gab Pacey trotzig zurück. Joey sah ihn an.
„Es tut mir wirklich sehr Leid.“
„Ach spar dir diese Mitleidstour. Geh einfach zurück zu Dawson und sag ihm, dass du ihn liebst“, erwiderte Pacey. Er sah Joey wütend an.
„Wieso bist du her gekommen?“, fragte Joey schließlich.
„Weil ich dich sehen wollte. Ich wollte mich mit dir versöhnen. Es sollte so sein wie vor ein paar Wochen. Ich wollte wieder mit dir glücklich sein“, entgegnete Pacey. Joey sah, wie traurig und enttäuscht er war.
„Wir können nicht zusammen glücklich sein, denn... ich liebe dich nicht mehr.“ Sie musste ihm das einfach sagen, auch wenn es ihn verletzte. Denn das Letzte, was Joey wollte, war ihn anzulügen. Das verdiente Pacey einfach nicht.
„Du hast mich nie geliebt, oder? Es ging dir immer nur darum, über Dawson hinweg zu kommen“, stieß Pacey nun hervor. Joey schüttelte energisch den Kopf.
„Nein, das stimmt nicht. Ich habe dich wirklich geliebt und ich war glücklich mit dir. Unsere Beziehung war unglaublich schön, ich möchte diese Zeit nicht missen!“ Pacey sah sie an.
„Seid ihr nun wieder zusammen?“
„Nein, wir hatten bis jetzt noch keine Zeit, richtig über die Sache zu reden“, erwiderte Joey. Pacey konnte nicht abstreiten, dass er unheimlich enttäuscht war. Er liebte Joey und er hatte wirklich gehofft, dass die beiden wieder zueinander finden könnten. Und nun musste er erfahren, dass sie Dawson geküsst hatte.
„Willst du denn wieder mit ihm zusammen sein?“ Joey nickte.
„ Ja“.
„Seid ihr denn wieder zusammen“, fragte Gretchen nun. Dawson schüttelte den Kopf.
„Nein, wir haben bis jetzt noch nicht darüber geredet. Ich bin mir nicht sicher, was oder wen Joey will“. Gretchen glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Dawson war sich nicht sicher, wen oder was Joey wollte? Sogar Gretchen sah das.
„Ich weiß ja, dass du manchmal in deiner eigenen kleinen Welt lebst, aber wenn du noch nicht gesehen hast, dass Joey dich liebt, tust du mir wirklich leid. Ich meine, es ist doch offensichtlich, dass du der Einzige bist, der für sie zählt.“
„Woher willst du das wissen?“, gab Dawson fragend zurück. Gretchen lächelte ihn an.
„Ihre Blicke verraten alles. Ich wusste, dass Joey dich liebt. So ist es doch schon immer gewesen. Selbst Pacey wusste das. Er wusste, dass er niemals eine Chance gegen dich haben würde. Du bist und bleibst Joeys große Liebe. Nichts und Niemand kann das jemals ändern.“
„ Ich habe mir soviel von diesem Besuch erhofft. Ich dachte, du liebst mich so wie ich dich. Offensichtlich habe ich mich geirrt“, stieß Pacey traurig hervor. Joey sah ihn an.
„Du kennst mich schon sehr lange, Pacey. Und du kennst Dawson schon sehr lange. Du weißt, was ich für ihn empfinde und ich denke, du weißt auch, was er für mich empfindet. Aber so empfinden wir nicht erst seit gestern. Und das wusstest du.“
„Ja, aber als du dich für mich entschieden hattest, dachte ich, dass ich der jenige bin, den du wirklich liebst“, erwiderte Pacey. Joey sah zu Dawsons Haus und lächelte.
„Es gibt nur einen Jungen, den ich immer geliebt habe und den ich immer lieben werde.“
Gretchen, die noch immer mit Dawson auf der Coach saß, sah ihn an. „Geh zu ihr. Sie wartet doch nur darauf, dass sie dich endlich in die Arme schließen kann.“ Dawson stand von der Coach auf und lächelte.
„Ja, du hast Recht.“ Bevor er das Zimmer verließ, drehte er sich noch einmal zu Gretchen um. „Danke für alles.“
Als Dawson den Steg betrat, auf den Joey und Pacey dicht nebeneinander saßen, befürchtete er schon, dass Joey und Pacey sich versöhnt hatten.
„Joey?“ Joey sah ihn an und stand auf.
„Dawson, hey.“
„Habt ihr alles geklärt?“, fragte er schließlich. Joey nickte lächelnd.
„Ja, alles klar.“ Sie beugte sich runter zu Pacey. „Bleibst du noch in Capeside?“
„Nein, ich wüsste nicht, warum ich hier bleiben sollte“, erwiderte Pacey und stand auf. Er sah zunächst Joey und dann Dawson an. „Wehe, du machst sie nicht glücklich.“ Dawson ging nun lächelnd auf Joey zu und sah ihr tief in die Augen.
„Keine Sorge. Ich werde sie glücklich machen.“
Nachdem Pacey gegangen war, standen Dawson und Joey noch immer auf dem Steg und sahen sich an.
„Und, was hast du Gretchen gesagt?“, fragte Joey schließlich.
„Na was wohl? Dass ich dich liebe und dass ich für immer mit dir zusammen sein möchte.“ Joey sah ihn glücklich an.
„Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere.“ Lächelnd zog Dawson sie zu sich und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Sanft strich er ihr über den Rücken, was sie sichtlich genoss. Joey war so froh, dass sie Dawson endlich wieder in den Armen halten konnte.
„Wir haben also den ganzen Abend und die ganze Nacht für uns?“, fragte Joey schließlich. Sie saß neben Dawson auf seinem Bett und sah ihn an.
„Joey, du vulgäres, kleines Ding!“, erwiderte Dawson lächelnd.
„Hast du es denn nicht in Erwägung gezogen?“, wollte Joey wissen. Dawson sah sie ernst an.
„Doch, das habe ich. Bereits vor 2 Jahren. Ich wollte mit dir mein erstes Mal erleben und du solltest mit mir dein erstes Mal erleben. Aber es kam ja alles ganz anders.“ Joey merkte, dass es ihm schwer fiel, nicht an ihre frühere Beziehung mit Pacey zu denken.
„Wenn du die Gelegenheit gehabt hättest, hättest du es mit Gretchen getan. Gib es doch zu.“ Dawson sah sie ernst an.
„Ich hatte die Gelegenheit. Mehrmals. Aber ich habe es nicht getan, denn auch wenn ich in Gretchen verliebt war, habe ich sie nicht so sehr geliebt wie ich dich liebe. Ich wollte immer, dass du das Mädchen bist, mit dem ich mein erstes Mal erlebe. Und das will ich immer noch.“ Joey dachte über seine Worte nach. Hatte er wirklich nie daran gedacht, mit Gretchen zu schlafen?
„Ist das dein Ernst?“
„Natürlich ist das mein Ernst“, erwiderte Dawson. Joey sah ihn an. Es schien, als würde er über etwas nachdenken, über das er nicht sprechen wollte. Nicht mit Joey. Zwar wusste sie das nicht genau, doch Dawsons Gesichtsausdruck sprach Bände. Joey wollte wissen, was ihn bedrückte, doch sie wollte ihn auch nicht unter Druck setzen oder irgendwie bedrängen.
„Ist alles okay oder willst du mir irgendetwas sagen?“ Dawson sah sie an, als hätte sie ihn ertappt. Ertappt bei seinen Gedanken, von denen er Joey erst mal nichts wissen lassen wollte.
„Es ist alles in Ordnung. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen.“ Joey wusste, dass er log. Sie sah es ihm einfach an. Offensichtlich wollte er wirklich nicht darüber sprechen. Also ließ Joey das Thema erst mal fallen. Sie dachte an den morgigen Tag, an dem Dawson Capeside verlassen würde, um in L. A. aufs College zu gehen. Eigentlich wollte sie gar nicht daran denken, denn sie war froh, dass zwischen ihr und Dawson nun wieder alles in Ordnung war und daher wollte sie nicht von ihm getrennt sein. Joey dachte darüber nach und sah dann Dawson an.
„Okay, offensichtlich willst du nicht darüber reden, was dich bedrückt. Aber du wirst morgen nach L. A. fliegen und ich möchte nicht, dass irgendetwas zwischen uns steht. Ich möchte, dass wir eine Chance haben. Also, bitte sag mir, was dein Problem ist.“ Dawson stand nun vom Bett auf und ging rüber zum Fenster. Er wusste nicht, ob er Joey davon erzählen sollte oder nicht. Wenn er es tat, würde er vielleicht alles kaputt machen und wenn er es nicht tat, würde es wahrscheinlich denselben Effekt haben. Also was für eine Wahl hatte er schon? Er drehte sich zu Joey um und sah sie an.
„Ich habe nur eine Frage, die mich schon seit längerer Zeit quält.“
„Na, dann frag mich doch einfach.“, stieß Joey lächelnd hervor. Dawson sah sie mit ernster Miene an.
„Ich weiß nicht, ob ich mit der Antwort leben könnte.“ „ Geht es um uns?“, fragte Joey schließlich.
„Ja, es geht um uns und eine falsche Antwort von dir könnte unsere zugegebenermaßen frische Beziehung zerstören“, gab Dawson zurück. Joey konnte sich schon vorstellen, in welche Richtung diese Frage ging.
„Worum geht es denn dabei? Um deine Eitelkeiten?“ Dawson sah sie sauer an.
„Ja, zufälligerweise geht es um meine Eitelkeiten. Ich komme einfach nicht damit klar, dass du mit Pacey geschlafen hast und ich würde gerne wissen, warum du es mit ihm getan hast. Wieso, Joey? Wieso hast du mit ihm geschlafen, wo uns doch immer klar war, dass wir das erste Mal zusammen haben würden.“ Joey zögerte mit der Antwort. „Diese Frage beschäftigt mich schon seit Wochen und auch wenn ich sie nun endlich gestellt habe, weiß ich nicht, ob ich schon für die Antwort bereit bin“, rief Dawson, während er Joey ansah.

Joey wusste nicht was oder ob sie überhaupt etwas sagen sollte. Doch sie schuldete Dawson eine Antwort. Doch wie sollte Joey ihm eine Antwort geben, wenn sie ihn mit dieser einen Antwort verletzen könnte wie nie zuvor? Dawson ging nun auf Joey, die noch immer auf seinem Bett saß, zu und sah sie an.
„Ich muss es einfach wissen.“
„Auch wenn es alles kaputt machen könnte?“, fragte Joey. Dawson sah ihr tief in die Augen und plötzlich wollte er gar keine Antwort mehr haben. Wütend wandte er sich von Joey ab und ging zu seinem Schreibtisch, um seinen Laptop anzumachen.
„Ich wollte es mit Pacey erleben und nicht mit dir.“, stieß Joey plötzlich hervor. Schnell drehte Dawson sich um und sah sie an. Er hoffte, sich verhört zu haben.
„Ich habe lange darüber nachgedacht und für mich kam es einfach nicht mehr in Frage, mein erstes Mal mit dir zu erleben. Ich wollte es mit Pacey erleben.“, rief Joey. Es fiel ihr nicht gerade leicht, Dawson mit einem Schlag so zu verletzen. Doch was für eine Wahl hatte sie? Sollte sie ihn anlügen nur damit er nicht verletzt war? Nein, das war ganz sicher nicht der richtige Weg. Hoffnungsvoll sah Joey Dawson an. Der stand wie versteinert da und sagte nichts.
„Ich wollte dir nicht wehtun, ich wollte nur...“
„ Du wolltest nur was? Mir das Herz bei lebendigem Leibe rausreißen? Ich habe dir gesagt, dass eine falsche Antwort unsere Beziehung zerstören könnte und da sagst du mir ins Gesicht, dass du dein erstes Mal mit Pacey erleben wolltest?“, schrie Dawson sie an, ohne sie ausreden zu lassen.
„Hätte ich dich etwa anlügen sollen?“, wollte Joey nun wissen. Dawson antwortete nicht. „Sag mir, was ich hätte tun sollen. Sag es mir bitte.“, schrie Joey. Dawson konnte das alles nicht glauben. Er fühlte sich wie in einem nicht enden wollenden Alptraum. Ein Alptraum, der sich über 4 Jahre hinweg zog.
„Dawson, bitte lass uns in Ruhe darüber reden.“, bat Joey nun. Dawson nickte und setzte sich neben sie aufs Bett.
„Ich habe Pacey geliebt und ich habe gedacht, er wäre der Richtige für mich. Für eine zeitlang dachte ich, dass ich mit ihm alt werden würde. Es tut mir Leid, aber das ist die Wahrheit. Ich wollte mit Pacey mein erstes Mal erleben, weil ich ihn wirklich geliebt habe.“, erklärte Joey. Dawson sah sie an.
„Und fühlte es sich danach genauso richtig an?“ Joey schüttelte traurig den Kopf.
„Nein, nachdem ich mit Pacey geschlafen hatte, fühlte ich mich unwohl. Ich wusste nicht, was es war und Bessie meinte, ich wäre einfach nur ein bisschen durcheinander. Dann habe ich gesehen, wie du die Kondome für dich und Gretchen gekauft hast und plötzlich wurde mir klar, warum ich mich unwohl fühlte... ich wusste, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Ich wollte mein erstes Mal mit Pacey erleben, weil ich gedacht habe, dass er meine große Liebe ist. Doch nachdem wir es getan hatten, wusste ich, dass er der falsche war. Du wärst der Richtige gewesen. Und das ist die Wahrheit. Wenn ich die Zeit zurück drehen könnte, würde ich mit dir mein erstes Mal erleben.“
„Wirklich?“, hakte Dawson nach. Joey nickte.
„Ja, definitiv.“
Langsam öffnete Dawson die Augen. Er wollte nicht, dass er aufwachte und alles nur ein Traum war. Doch plötzlich sah er Joey, die schlafend neben ihm lag und er wusste, dass es kein Traum war. Joey und er waren endlich wieder zusammen. Leise stand Dawson nun vom Bett auf und verließ sein Zimmer. Er ging runter in die Küche, wo seine Mom und sein Dad am Tisch saßen und Dawsons kleine Schwester Lillian fütterten.
„Sie werde ich am meisten vermissen, wenn ich in L. A. bin“, stieß Dawson lächelnd hervor. Mitch sah seinen Sohn an.
„Dawson, du bist schon wach? Es ist doch erst 7 Uhr.“
„Ich bin zu aufgeregt, um zu schlafen“, erwiderte Dawson und setzte sich neben seine Mom, die Lilly auf dem Arm hielt.
„Kann ich sie zu Ende füttern? Wahrscheinlich sehe ich sie erst in ein paar Monaten wieder und daher würde ich das gerne tun.“ Gale nickte und gab ihm Lily. Liebevoll nahm Dawson seine kleine Schwester in den Arm und gab ihr einen Löffel mit Babykost.
„Ja, das ist lecker, huh?“ Gale sah ihren Sohn an.
„Ist Joey noch da?“
„Ja, sie schläft noch.“, erwiderte Dawson, der noch immer voll und ganz auf seine süße Schwester konzentriert war.

Mitch schenkte seinem Sohn einen viel sagenden Blick.
„Also habt ihr...?“
„Nein, sie hat nur bei mir übernachtet. Wir haben geredet und dann sind wir hinterher eingeschlafen“, gab Dawson zurück. Gale lächelte.
„Also seid ihr nun wieder zusammen?“ Dawson wollte gerade etwas sagen, als Joey die Küche betrat.
„Morgen Joey.“, stieß Gale freundlich hervor. Joey ging auf Gale, Mitch und Dawson zu.
„Morgen.“
„Setz dich zu uns. Möchtest du was frühstücken? Mitch hat Brötchen geholt.“, stieß Gale nun hervor. Joey setzte sich Dawson gegenüber.
„Nein, danke.“
„Wieso bist du schon wach? Du hättest ruhig noch schlafen können.“, rief Dawson schließlich. Lächelnd sah Joey ihren Freund an.
„Schlafen kann ich ja noch, wenn du in L. A. bist. Bis dahin möchte ich jede Minute mit dir verbringen!“ Verliebt sahen Dawson und Joey sich in die Augen. Gale, die sah, dass ihr Sohn mit anderen Dingen beschäftigt war, nahm ihm Lily ab.
„Ich werde sie zu Ende füttern.“
„Gehen wir für einen Moment lang raus?“, wandte Dawson sich schließlich fragend an Joey.
„Ja, gerne.“
„Wann geht dein Flieger?“, fragte Joey, die nun mit Dawson auf seinem Steg stand. Dawson, der ihre Hand hielt, sah Joey an.
„Um 16 Uhr. Ich muss spätestens um 15 Uhr am Flughafen sein. Uns bleibt also nicht mehr viel Zeit. Irgendetwas Bestimmtes, das du gerne tun würdest?“
„Hauptsache ich bin bei dir. Der Rest ist mir egal“, erwiderte Joey mit trauriger Stimme. Sie wollte nicht daran denken, dass Dawson in ein paar Stunden im Flieger nach L. A. sitzen würde.
„Wir werden uns ein paar Monate nicht sehen“, stieß Dawson nun hervor. „Ich habe gerade versucht, es zu verdrängen!“


ENDE
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