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Decisions by JoeyPotter16

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Notes

Nach 4.23 Der letzte Abend [Coda]
Seit 2 Stunden saß Dawson nun schon vor seinem Laptop und wartete darauf, dass er eine Email bekam. Dabei ging es nicht um irgendeine Email von irgendwem, nein, es ging um eine Email von Joey Potter. Noch einmal dachte Dawson an den magischen Augenblick vor knapp 2 Wochen. Nachdem er mit Joey, Jen und Jack ins Kino gegangen war, saß Dawson zusammen mit Joey in seinem Zimmer. Die beiden guckten E.T., sie redeten und sie verabschiedeten sich voneinander. Doch dann kam der Moment. Der Moment, in dem Dawson Joey zu sich zog, sie ansah und dann sanft küsste. Er konnte sich noch genau an den Kuss erinnern. Er war so zärtlich und voller Hingabe. Er dauerte nicht sehr lange, doch für Dawson bedeuteten diese 30 Sekunden mehr als irgendeine andere Situation in seinem bisherigen Leben. Er konnte dieses wahnsinnige Gefühl nicht einmal beschreiben. Dawson und Joey kannten sich schon ihr ganzes Leben lang und als die beiden 16 Jahre alt waren, waren sie sogar einmal ein Paar. Das war inzwischen 2 Jahre her. Doch auch wenn Dawson und Joey nicht mehr zusammen waren, konnte Dawson nicht leugnen, wie sehr er sie liebte. Bis vor ein paar Monaten war er noch mit Pacey’s Schwester Gretchen zusammen gewesen. Die beiden hatten eine unglaublich schöne Zeit gehabt. Auch Joey, die in der Zeit mit Pacey eine Beziehung hatte, war nicht gerade unglücklich. Sie liebte Pacey wirklich und Dawson wusste das natürlich. Dann kam der Moment, in dem sowohl Gretchen als auch Pacey die Stadt verließen und das Liebesglück von Dawson und auch Joey wurde zerstört. Nachdem Gretchen aus seinem Leben verschwunden war, konzentrierte Dawson sich wieder mehr auf die Freundschaft mit Joey. Die beiden unternahmen viel miteinander und plötzlich war alles wieder wie früher. Doch wenn Dawson jetzt darüber nachdachte, musst er zugeben, dass der Kuss nicht wie früher war. Er war definitiv anders. Überraschend, aber wundervoll. Sanft und doch leidenschaftlich. Nach langer Zeit war Dawson Joey wieder richtig nahe gewesen. Er konnte sie schmecken und ihren Geruch genießen. Wie sehr hatte er das vermisst. Monatelang hatte er sich danach gesehnt, wobei er das nicht einmal gemerkt hatte. Schließlich war er damals mit Gretchen zusammen.
Nach dem absolut magischen Kuss hatten Joey und Dawson nicht miteinander geredet. Er war nach Kalifornien gegangen, um auf das USC College zu gehen und Joey war in Capeside geblieben, da sie ja noch Ferien hatte. Traurig sah Dawson sich nun um. Sein kleines Collegezimmer war nichts im Gegensatz zu seinem eigenen Zimmer. Doch das störte ihn gar nicht so sehr. Am schlimmsten war es für Dawson, so weit weg zu sein. Weg von seiner Familie, seinen Freunden und Joey. Er vermisste sie mehr als irgendjemanden sonst. Noch immer starrte er auf seinen Laptop. Wie sehr wünschte er sich, endlich eine Mail von ihr zu bekommen. Dawson wusste nicht, was Joey im Moment fühlte. Dabei wusste er ja noch nicht mal, was er überhaupt fühlte. Er wusste nur, dass er Joey liebte.
„Hey Leery, bist du am Wochenende hier? Bei Max steigt eine Party“, rief Jason, der nun das Zimmer betrat. Dawson sah seinen gutaussehenden Zimmergenossen an. Irgendwie hatte er ein bisschen Ähnlichkeit mit Dawsons ehemaligem Klassenkameraden Cliff. Dawson hatte Cliff noch nie gemocht. Das lag zum Teil daran, dass der Jen ausgeführt hatte. Zu der Zeit war Dawson noch total in sie verknallt gewesen. Außerdem hatte Cliff ebenfalls einen Film gedreht, um beim Bostoner Filmfestival den ersten Platz einzuheimsen. Doch letztendlich hatte Dawson gewonnen. Er wandte sich nun wieder seinem Zimmergenossen zu.
„Ich weiß nicht. Vielleicht fahre ich nach Capeside. Meine Eltern haben mich schon letzte Woche gefragt, aber da hatte ich ja keine Zeit.“
„Ach ja, deine wichtige Hausaufgabe in Amerikanische Literatur“, erwiderte Jason grinsend.
Dawson hasste das. Jason machte sich immer über ihn lustig. Und das nur, weil er im Gegensatz zu Jason das College ernst nahm. Manchmal wunderte Dawson sich wirklich, wie Jason die Aufnahme auf dieses College geschafft hatte.
„Und, wirst du dann auch Joey wieder sehen?“, fragte Jason plötzlich. Dawson hatte ihm kurz von Joey erzählt, wobei er dies inzwischen bitter bereute. Denn Jason kannte seitdem kein anderes Thema.
„Keine Ahnung. Ich habe mich ja noch gar nicht entschieden. Vielleicht bleibe ich ja auch einfach hier. Schließlich kann ich es mir nicht leisten, jedes Wochenende nach Hause zu fahren. Daher sollte ich mir mein Geld lieber für bestimmte Tage aufheben.“
Bei diesen bestimmten Tagen dachte Dawson zum Beispiel an Joeys Geburtstag, der in drei Wochen war. „Na okay. Du kannst es dir ja immer noch überlegen. Sind schließlich noch drei Tage bis Samstag. Ich geh dann mal wieder. Ich habe Kelly versprochen, mal vorbei zu kommen“, warf Jason nun hervor. Er sah Dawson noch einmal kurz an und verließ dann den Raum.
Gerade als Dawson sich zu seinem Laptop zurückdrehte, blinkte etwas auf dem Bildschirm auf. *Sie haben Post*. Schnell klickte Dawson auf seinen Mailaccount und hoffte, dass die Mail von Joey war. Und das war sie auch. Schnell öffnete Dawson die Mail.



Bevor Dawson ihr antwortete, dachte er über Joeys Worte nach. Was hatte sie mit dem letzten Satz wohl ausdrücken wollen? Dass nicht Pacey derjenige war, den sie liebte, sondern Dawson? Er war ganz schön verwirrt. Dabei wusste er, dass es nichts bringen würde, darüber nachzudenken, wie Joey es wohl gemeint hatte. Dawson schrieb Joey zurück, um das direkt zu klären.



Dawson wartete mehrere Stunden auf eine Antwort, doch es kam keine. Drei Stunden später, um elf Uhr, ging er dann schließlich ins Bett, um von Joey zu träumen.
Der Samstag war gekommen. Dawson war bereits angezogen und saß an seinem Laptop. Er hoffte, nun endlich eine Antwort von Joey zu bekommen. Er hatte sich dazu entschlossen, nicht nach Capeside zu fliegen. Denn offensichtlich war Joey nicht sehr interessiert daran, alles in Ruhe zu klären. Zumindest machte das den Anschein. Als Dawson auf seine Armbanduhr sah und feststellte, dass es neun Uhr war, wunderte er sich, dass Jason schon unterwegs war. Normalerweise kam der am Wochenende nie vor elf Uhr aus dem Bett. Plötzlich ging die Tür auf und Jason betrat lächelnd das Zimmer.
„Hier ist jemand, der dich sehen will.“ Dawson dachte schon daran, dass sein toller Mitbewohner wieder mal ein Mädchen anschleppte, um sie mit ihm zu verkuppeln. Dabei wusste Jason doch ganz genau, dass Dawson nur Joey liebte! Hinter Jason tauchte tatsächlich ein Mädchen auf. Doch es war nicht irgendein Mädchen. Es war Joey.
„Joey!“ Dawson konnte nicht glauben, dass sie tatsächlich vor ihm stand. Er sah sie an. Ihre langen, braunen Haare hatte Joey heute offen gelassen. Dawson liebte ihre Haare. Er liebte einfach alles an dieser wunderbaren Frau. Ihre Haare, ihr bezauberndes Lächeln, ihren perfekten Körper. Doch das waren ja nur Äußerlichkeiten. Das, was Dawson wirklich an ihr liebte, waren ihre Charakterzüge. Er kannte kein Mädchen, dass so loyal und fürsorglich war. Egal, was für ein Problem er hatte, Joey hatte ihm immer geholfen. Immer.
„Ich gehe dann mal lieber“, warf Jason ein und verließ das Zimmer.
Joey sah Dawson demonstrativ an. „Hi.“
Dawson lächelte. „Hey.“
Langsam ging Joey auf Dawson zu, sagte aber vorerst nichts. Auch Dawson war immer noch sehr perplex. „Du... du bist hier in L.A. Ich kann das einfach nicht glauben.“
„Wenn du willst, kann ich auch wieder gehen“, erwiderte Joey. Dawson ging näher an sie heran.
„Nein. Aber wieso bist du hier?“
Joey lächelte ihn freundlich an. „Ich wollte das mit dir klären. Ich kann nicht zu Hause sitzen und darüber nachdenken, wie du vielleicht schon ein anderes Mädchen küsst.“
„Du weißt, dass du gerade Unsinn redest!“, gab Dawson zurück.
Joey sah zu Boden. „Ja, ich weiß. Dawson, ich habe mit Jen über die ganze Sache geredet. Sie meinte, ich solle darüber nachdenken, was mir der Kuss bedeutet hat. Aber darüber muss ich nicht nachdenken. Ich habe mich selten so glücklich gefühlt wie in diesem Augenblick. Ich habe weder an Pacey noch an irgend etwas anderes gedacht.“
„Wir können das jetzt wie immer zerreden. Oder wir können einfach zu einem Ergebnis kommen“, stieß Dawson hervor.
Joey sah ihn wütend an. „Dawson, das ist keine Matheaufgabe. Wir haben uns geküsst, obwohl wir nur Freunde sind.“
„Wenn wir wirklich nur Freunde wären, hätten wir uns aber nicht geküsst!“, erwiderte Dawson bockig. Er wollte Joey nicht Recht geben, denn er wollte mehr sein als bloß ein Freund. Er wollte ihr Freund sein.
„Das ganze letzte Jahr habe ich Pacey verflucht. Ich habe ihn gehasst, weil er mit dir zusammen sein konnte. Ich wollte an seiner Stelle sein. Doch dann habe ich Gretchen kennen gelernt und meine Wut verflog langsam. Trotzdem habe ich dich weiterhin geliebt, Joey.“
„Und wie ist es jetzt?“, fragte Joey.
Dawson antwortete ihr nicht. Natürlich liebte er Joey, keine Frage. Aber wieso sollte er ihr das sagen? Das ganze letzte Jahr war so schön für ihn und Joey verlaufen. Die beiden wurden wieder zu richtigen Freunden. Doch dann kam diese schmale Grenze, bei der die Freundschaft erneut überschritten wurde. Dawson und Joey hatten das schon einmal erlebt. Vor genau 3 Jahren. Dawson hatte Joey geküsst. Die Freundschaft der beiden hatte sich zu Liebe entwickelt. Doch dann kam die Trennung und die war nun wirklich nicht einfach gewesen. Für keinen von beiden. Nachdem sie sich doch wider zusammen gerauft hatten, kam erneut die Trennung. Jetzt, wo sie seit zwei Jahren getrennt waren, wiederholte sich alles wieder. Dawson wusste nicht, ob er diese Wiederholung tatsächlich wollte. Doch er wusste, dass er Joey wollte. Denn er liebte sie. Mehr als alles andere auf dieser Welt.
„Joey, es geht doch gar nicht darum, was ich fühle. Es geht darum, was du fühlst.“ Okay, er war feige. Dawson konnte Joey nicht sagen, dass er sie liebte, weil er nicht wusste, ob er mit den Konsequenzen leben könnte. Er wusste nicht, ob ihre Freundschaft damit leben könnte.
„Ich liebe dich“, rief Joey schließlich.
Lächelnd sah Dawson sie an. „Wirklich?“
„Ich habe dich immer geliebt, Dawson. Weder Pacey noch Gretchen können da irgendetwas dran ändern.“
Dawson griff nach ihrer Hand. „Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere.“
Joey zog Dawson langsam zu sich und gab ihm dann einen romantischen Zungenkuss. Sie war so froh, dass sie ihn endlich wieder in ihren Armen halten konnte. Dawson ging es da genauso. Er zog Joey noch näher zu sich. Er wollte sie bei sich spüren. Dieses Verlangen hatte Dawson mehr denn je.
Langsam löste Joey sich von ihm. „Woher wollen wir wissen, ob es dieses Mal klappt?“
Dawson sah in ihre verunsicherten Augen. „Ich kann dir nicht garantieren, dass wir ewig zusammen bleiben. Aber ich kann dir garantieren, dass ich dich für immer lieben werde!“
„Ich werde dich auch immer lieben. Nichts kann das ändern“, erwiderte Joey lächelnd.
Langsam zog Dawson Joey zu sich und küsste sie leidenschaftlich. Auch wenn das keiner garantieren konnte, wusste Dawson, dass er und Joey ewig zusammen bleiben würden.


Ende
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