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Es ging mir nie besser by Aimee

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Diese ganze verdammte Welt könnte zusammenbrechen,
es ist okay wenn man seinem Herzen folgt,
du bist auf unheimlichen Wegen, aber ich bin direkt hinter dir,
Jetzt sag, dass du meins bist.



Er fühlte sich schrecklich, nachdem er Tür geschlossen hatte, aber jetzt konnte er nicht mehr zurück. Sie musste herausfinden, was sie wollte und ob er ein Teil davon war. Er hoffte, dass er ein Teil davon sein würde. Er wusste nicht was am Wochenende passiert war, das ihn zu einem komplett anderen Menschen gemacht hatte. Er hatte eine ganze Menge seines Sarkasmus verloren und seine gewöhnliche sorgenlose Haltung war zu einer Kümmer-dich-um-sie-Haltung geworden. Joey war sein ganzes Leben, und er hätte manche Dinge einfach gut sein lassen sollen. Vielleicht, wenn er nicht mit dieser ganzen Liebessache angefangen hätte… es hatte alles kaputt gemacht. Eines Tages könnte eine Person vor dir stehen und sich zu ihrer Liebe zu dir bekennen und im nächsten Moment bist du der niedrigste Abschaum, der Welt. Wenn das bei allen Freundschaften so endete, dann war er sich nicht sicher, ob er je wieder eine haben wollte. Als Joey ihm sagte, dass sie ihn liebte, hatte er sich als etwas Besonderes gefühlt. Die Art wie sie ihm sagte, wie wichtig er war und wie gut es ihr tat, dass er immer für sie da war. Pacey wunderte sich, wie sich das innerhalb von zwei Tagen ändern konnte. War es weil er ihr seine Familienprobleme verheimlicht hatte? Hatte sie wirklich nicht bemerkt, dass er über einen langen Zeitraum verletzt wurde oder hatte sie Angst gehabt es anzusprechen? Er würde es nie erfahren, denn wenn er jemals wieder das Glück haben sollte mit ihr zusammen zu sein, würde er diese Frage bestimmt nicht riskieren. Wenn er sie nur zurückhaben könnte, die Joey die er am Anfang hatte... diese erste Nacht in der alles perfekt war. Natürlich ist es Pacey Witter über den wen hier sprechen, das schwarze Schaf der Familie… für immer bekannt als... wie Matt es so höflich genannt hatte… Capesides zukünftiger Tankwart. Nichts würde je perfekt sein. Die einzige Chance, die er hatte, hatte er in den Wind geschlagen. Traurig war nur, dass er gar nicht richtig wusste, wie das eigentlich passiert war. Er ging die Treppen hinauf, bis ganz nach oben und landete wie immer in seinem Schlafzimmer. Und den einzigen Weg den er heute noch gehen würde, war der ins Badezimmer.

Er wusste nicht was über ihn gekommen war, dass er über etwas nachdachte, wovon er Joey erzählt hatte, dass er es nie in Erwägung ziehen würde. Es war nichts was man mit einem Fingerschnipsen rückgängig machen könnte. Da müsste er sich schon das Handgelenk brechen.

Einen Schlussstrich ziehen. Das war etwas, was er die ganze Zeit versuchte. Das Blut stoppen, bevor er keinen Schmerz mehr fühlte. Diesmal hatte er das Gefühl, er würde es nicht stoppen können. Er dachte über viele Möglichkeiten nach einen Schlussstrich ziehen: eine Überdosis Drogen, sich eine Stichwunde verpassen, sich erschießen. Irgendwie schien es, dass Liebeskummer immer auf das Gleiche hinauslief. Er dachte darüber nach einen Abschiedsbrief für die Familie zu schreiben. Vielleicht etwas Geld zurücklassen, damit sie ein Putzteam bezahlen konnten, die den Dreck wegmachten, den er hinterlassen würde. Würden sie auch Blut beseitigen? Und wenn ja, würde es extra kosten? Er dachte, dass es durch den JonBenet Ramsey Fall vielleicht ein Gesetz dagegen gäbe. Er war sich nicht sicher.

Er zog eine quietschende Schublade auf, in der er gewisse Utensilien aufbewahrte. Sehr gute blutstillende Verbände... er würde sie heute nicht brauchen. Auch versteckt unter vielen Verbänden, sein Meisterstück. Ein Schweizer Army Taschenmesser, ausgestattet mit einer langen Klinge, die mit Blut verkrustet war von alten Kämpfen, die er ausgetragen hatte mit dem Tod und der Realität.

Er holte das Messer aus der Schublade und hielt es in seinen Händen.

„Es gibt nichts mehr wofür es sich zu leben lohnt, erinnerst du dich Witter? Joey ist weg und sie kommt nicht zurück. Also, komm darüber hinweg oder bring es jetzt hinter dich!“

Er sah in den Spiegel. In der unteren rechten Ecke hing ein Schulfoto von ihr. Sie lächelte schüchtern, das Magische versteckt hinter ihren Augen. Er seufzte, und hielt das Messer an sein Handgelenk. Mit einem Schnitt könnte alles vorbei sein. Es wäre so einfach alles zu beenden. Aber die wahre Herausforderung wäre, das Ganze durchzustehen und weiter zu leben. Aber er war nie jemand gewesen, der Herausforderungen annahm und sie bewältigte.

Er glaubte ein schwaches Klopfen an der unteren Tür gehört zu haben, aber er ignorierte es. Der einzige, der hier klopfte war der Postbote, wenn er für irgendjemand ein Paket hatte. Aber Pacey bekam nie Pakete.

Keine Ablenkungen mehr, das war’s. Er hielt sich das Messer ans Handgelenk und presste es gegen seine Haut. Er spürte wie es durch alle Hautschichten schnitt, bis es den Knochen berührte, was sein Ziel war.

Das Telefon klingelte. Pacey wurde aus seinen Träumereien gerissen, sah auf sein Handgelenk, keine Schnitte. Er musste geträumt haben.

„Es hat sich so echt angefühlt“, murmelte er. Er raffte sich auf, um ans Telefon zu gehen. Es konnte jemand aus der Familie sein. Es wäre absolut ironisch ihnen zu erzählen, dass er sich ein paar Sekunden später selbst umgebracht hätte. Er nahm den Hörer und murmelte: „Was ist?“

„Pacey Witter, weißt du was du mir angetan hast?“

Er seufzte. „Ich habe keine Zeit für so was. Ich hasse es!“

„Hör mir zu! Weißt du was du mir angetan hast? Ja oder nein?“

Er schüttelte seinen Kopf und murmelte „Nein!“

„Ich bin absolut verliebt in dich, Pacey, und total verrückt nach dir. Verliebt, Pacey. Gott, ich habe es realisiert, als ich da unten auf der Veranda saß und du gegangen warst. Ich wollte, dass du wieder raus kommst, aber du hast anscheinend mein Klopfen nicht gehört. Also bin ich nach Hause gerannt, um dich anzurufen. Ich sage die Wahrheit, Pacey. Ich hab dich noch nie angelogen, Pacey. Also, glaub mir bitte!“

Er warf das Messer aufs Bett und blieb wie angewurzelt stehen. Die Stille von seiner Seite aus, ließ sie weiterreden.

„Ich möchte uns auf jeden Fall eine zweite Chance geben. Wir sind mehr füreinander, als nur Freunde, die sich aus brenzligen Situationen retten. Es ist mehr zwischen uns als das. Pacey, du bist mein bester Freund und egal was passiert, du wirst es immer sein. Aber ich glaube wirklich daran, dass da noch etwas zwischen uns ist… und wenn du es immer noch willst… dann will ich es gerne mit dir erforschen.“

Er lächelte und wartete, um zu sehen, ob sie noch mehr sagen würde.

„Pacey, bist du noch da?“

„Ja!“

„Rufe… ich zu einer schlechten Zeit an?“

Er fing an zu grinsen. „Joey, dein Timing war nie besser!“

Sie lachte: „Ich komme rüber, okay? Wir schwänzen die Schule wie abgemacht. Und über morgen sorgen wir uns dann… morgen.“

„Okay, und hey…, Joey?“

„Ja?“

„Erinnerst du dich daran, dass du wissen wolltest, was mit dir nicht stimmte, was am Freitag alle so neidisch auf dich machte?“

„Mm-hmm.“

„Ich weiß was es war…“

Sie zögerte ein wenig bevor sie ihn fragte, was es war.

„Du bist verliebt!“



ENDE
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