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Für immer und ewig by AGee

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Notes

Die Geschichte wurde von Chrissy übersetzt. Der Originaltitel lautet: Forever and a-ways
„Daddy nicht!“ Das kleine blonde Mädchen kam lachend und kreischend von der Terrasse ins Haus gesprungen. „Benimm dich, Daj! Sei lieb!“

„Irgendjemand wird dich schon kriegen, Amy!“, hörte man eine laute, fröhliche Stimme aus dem Haus. „Sobald ich meine Schuhe gefunden habe ...“

Die vierjährige Amy Lindley lachte die ganze Zeit während dieses Spiels. Sie sprang um Jack herum und ärgerte ihn. „Daj, kriegt mich nicht! Er kriegt mich nicht! Er ist viel zu langsam! So langsam wie eine Schildkröte!“ Sie quietschte vergnügt!

„Wie eine Schildkröte? Das werden wir ja sehen, meine Süße!“, erwiderte Jack lachend.

Und in der nächsten Sekunde war er neben ihr auf der Terrasse, Amy quiekte ganz vergnügt und rannte schnell die Stufen hinunter zum Strand. „Daddy, fang mich!“

Jack lachte nur und rief „Amy, lauf! Er kommt! Doug, sie hatte schon ihr Bad. Pass auf, dass sie sich nicht schmutzig macht!“

„Typisch Mittwochabend?“, fragte plötzlich Andie mit einem Grinsen.

„Mehr oder weniger. Seit dem Tag als sie laufen gelernt hat, ist es Amys liebstes Spiel auf der ganzen Welt, wenn einer von uns beiden sie jagt!“ Jack lächelte seine Schwester an. Andie war seit über drei Jahren nicht mehr in Capeside gewesen.

Jack war sehr froh darüber, dass sie endlich die Zeit gefunden hatte. Manchmal vergaß er wie sehr er seine Schwester vermisste.

„Warte nur bis sie ein Auto bekommt!“, witzelte Andie.

„Darüber will ich gar nicht nachdenken. Manchmal kann ich gar nicht glauben wie schnell sie wächst!“

Vom Strand her hörten Jack und Andie lachende Stimmen und eine feine Stimme die rief: „Daj, Daj komm, es ist Zeit!“

„Warum nennt sie dich Daj und Doug Daddy? Hast du eine Wette verloren?“, fragte Andie schelmisch.

Jack musste lachen. „Nein, es ist einfach so passiert. Wir haben es mit Daddy Doug und Daddy Jack probiert aber als sie dann anfing zu reden, hat sie es selbst irgendwie so abgekürzt. Dah-d und da-j.“

„Das ist echt goldig!“, lachte Andie.

„Ich weiß, deswegen liebe ich es. Falls ich jemals verdeckt arbeiten muss, werde ich mich wohl selbst Dodge Smith nennen.“

„Warum Smith?“

Jack zuckte mit den Achseln. „Es hört sich eben gut an!“

Plötzlich hörte man wieder die zarte Stimme vom Strand rufen: „Daj, bitte komm! Bitte!“

„Entschuldigst du mich, ich glaube es wird nach mir verlangt“, sagte Jack mit einem Lächeln und sprang die Stufen hinunter.

„Na mach schon“, antwortete Andie mit einem breiten Lachen.

Andie blieb auf der Terrasse stehen und lehnte sich ans Geländer, während sie Jack zusah wie er zu Doug und Amy lief. Für eine Minute rannten die beiden Männer hinter dem kleinen Mädchen her, bevor sie einen Haken schlug und ihnen entwischte. Der Wind trug das Lachen zu Andie hinauf. Plötzlich fiel Jack hin und Amy stürzte sich auf ihn. Dann tat sie so als würde sie in Dougs offene Arme laufen. In letzter Sekunde aber lief sie an ihm vorbei. Dann zog Doug Jack wieder auf die Beine und sie verfolgten beide wieder Jens kleine Tochter. Sie umkreisten sie, so dass sie nicht mehr entwischen konnte. Doug wollte sie packen, aber er verlor die Balance und fiel in den weichen Sand. Jack erwischte sie stattdessen und er kitzelte sie bis sie schließlich aufgab. Doug wollte aber nicht außen vor bleiben und zog Jack zu sich herunter in den Sand. Amy lag in Jacks Armen und Jack in Dougs. Die drei blieben eine Weile so sitzen, umarmten sich und beobachteten den Sonnenuntergang.

Später als alle wieder vom Sand befreit und müde waren, brachte Jack Amy ins Bett und als er sie zudeckte fragte sie: „Eine Gutenachtgeschichte, Daddy?“

„Amy, Süße, es ist spät. Du brauchst keine Geschichte!“

„Oh Daj, ich brauche aber eine. Nur eine Kurze!“

Er sah in ihre blauen Augen und es erinnerte ihn so sehr an Jen, dass ihm der Atem we blieb. „Okay, eine kurze Geschichte und keinen von deinen Tricks.“ Jack versuchte ernst zu gucken aber er musste ein lächeln unterdrücken.

Amy schlang ihre kleinen Arme um seinen Hals. „Danke, Daj!“

Jack löste ihre Arme und sie legte sie wieder zurück. „Okay, welche Geschichte willst du hören? Die über das verrückte Schinkensandwich?“ Amy schüttelte ihren Kopf.

„Lieber die über das kleine Mädchen, das überall im Haus Löffel versteckt obwohl es ihr verboten wurde?“ Amy schüttelte wieder heftig ihren Kopf. „Lieber die über die Steuerordnung im großen Staat Massachusetts?“

„Nein, Daj!“, Amy schüttelte den Kopf und kicherte.

„Okay, Miss Amy, welche Geschichte soll ich erzählen?“

„Die über Mommy und mich“, sagte Amy fröhlich und drückte ihren lila Stoffhasen ganz fest an sich.

Jack lächelte. Das war zur Zeit Amys Lieblingsgeschichte. Sie beide, Doug und er, hatten die Geschichte in den letzten zwei Monaten ungefähr drei Dutzend Mal erzählen müssen. Aber sie schien für Amy Sinn zu machen und ließ sie sich besser fühlen.

„Es war einmal eine wunderschöne Prinzessin. Aber im Gegensatz zu allen anderen Prinzessinnen war diese nicht einfach nur wunderschön. Sie war auch weise, liebenswürdig und temperamentvoll. Sie war allerdings auch prädestiniert dafür in Schwierigkeiten zu geraten, aber sie lernte aus ihren Fehlern. Sie erlebte harte Zeiten und war eine ganze Weile traurig und depressiv. Sie wusste nicht, was Liebe ist. Aber sie hasste es allein zu sein. Mehr als alles andere auf der Welt. Aber eines Tages entfloh sie ihrer Welt auf dem Rücken ihres gelben Pferdes und landete in den Armen ihrer Elfengroßmutter. Die Elfengroßmutter und die Prinzessin kannten sich nicht sehr gut, aber sie wuchsen schnell zusammen. Die Elfengroßmutter liebte die Prinzessin und half ihr die Liebe kennen zu lernen. Die beiden wurden eine richtige Familie. Und wenn du zu einer richtigen Familie gehörst dann weißt du, dass du bedingungslos geliebt wirst und sie wissen, dass du sie bedingungslos liebst.

„Ganz gleich was passiert ...“, flüsterte Amy.

„Und ab diesem Zeitpunkt war die Prinzessin nicht mehr allein und es kamen gute Zeiten. Aber die schlechten Erinnerungen kamen zurück und die Prinzessin musste hart kämpfen um sie zu bewältigen. Manchmal dachte sie, sie hätte einfach nur Pech, manchmal dachte sie, sie wäre verflucht. Aber tief in ihrem Inneren wusste sie, dass das nicht stimmte. Ganz tief in ihrem Inneren glaubte sie an etwas Kräftiges und Besonderes. Weißt du was das war?“

„Liebe!“, ergriff Amy das Wort ohne zu zögern.

„Das ist richtig, Amy! Sie glaubte an die Liebe. Und dieser Glaube gab ihr Hoffnung und Kraft. Die Zeit verging und die Prinzessin lernte unterschiedliche Arten von Liebe kennen. Zum Beispiel die Liebe der Freundschaft. Diese Lieben machten sie stark und mutig. Aber sie wusste, dass da noch etwas Anderes auf sie wartete. Eine große fantastische Liebe, nur für sie. Und sie machte sich auf die Suche nach dieser Liebe. Und auf dieser Suche wurde sie oft verletzt von Menschen und Dingen, die vorgaben sie zu lieben, es aber nicht taten. Ihre Freunde, die sie sehr liebten, sorgten sich um sie aber sie machte ihnen klar, dass es ihr gut ging und dass ihre große Liebe sie für alles entschädigen würde. Viel Zeit verging und sie suchte immer noch. Ihre Elfengroßmutter, die ihr vor langer Zeit beigebracht hatte was Liebe war, wurde sehr krank. Für eine Weile war die Prinzessin sehr verzweifelt, aber sie blieb sich treu und auch ihrem Glauben an die wahre Liebe. Sie traf einen Prinzen, der die richtigen Sachen sagte und tat und sie glaubte, dass er es war. Die Liebe, die sie gesucht hatte. Doch eines Tages ging er fort und machte sie sehr traurig. Aber sie gab nicht auf! Sie kümmerte sich um ihre Elfengroßmutter und sagte sich selbst, dass sie nur geduldig sein musste. Und weißt du was? Die Elfengroßmutter wurde gesund und die Prinzessin fand das, wonach sie solange gesucht hatte.“

„Und das bin ich!“, rief Amy mit einem schläfrigen Lächeln.

„Das stimmt. Sie hat dich gefunden und war so glücklich. Nichts hat sie je so glücklich gemacht wie du, als sie dich das erste Mal angeschaut hat. Und nicht nur sie war glücklich. Auch ihre Freunde und ihre Elfengroßmutter. Niemand hatte geglaubt, dass es so ein süßes Kind wirklich geben kann. Aber da warst du. Die Prinzessin nannte dich Amy, das heißt die Geliebte, und sie wusste, dass sie nun ihr Schicksal gefunden hatte. Ihre geliebte Tochter. Und sie hatte Recht. All der Ärger und die schlechten Zeiten waren vorbei und sie hatten sich gelohnt. Es gab nur noch Jubel und wir dachten, das würde nie wieder enden.“

„Aber dann ist sie fort gegangen …“, sagte Amy traurig.

„Das stimmt, meine Süße, sie ist fortgegangen. Sie wollte nicht, aber sie musste. Und das war eine der härtesten Lektionen, die wir je lernen mussten. Es ist hart für dich und es ist hart für mich. Es ist für jeden hart. Aber Fakt ist, das Leben ist nicht fair. Wenn es das wäre, dann wäre deine Mama hier und wir würden tanzen und feiern. Aber weißt du was? Deine Mama hat dafür gesorgt, dass du glücklich sein wirst, dass du jeden Tag in deinem Leben geliebt wirst, dass viele Menschen für dich da sind, die dich lieben, sich um dich kümmern und du nie allein sein wirst. Sie wusste, dass niemand ihren Platz einnehmen kann, aber sie wollte, dass du glücklich wirst. Sie gab dich Daddy und mir und sagte: „Sie gehört nun zu euch und ihr gehört zu ihr. Seid glücklich zusammen, für mich.“ Und wir alle weinten, deine Mama, ich, du. Aber ich versprach ihr mich um dich zu kümmern und dich immer zu lieben. Und obwohl sie nicht gehen wollte, wusste sie nun, dass du versorgt sein würdest.“

„Ich wünschte sie wäre hier“, seufzte Amy und schaute Jens Bild an, das auf ihrem Nachttischchen neben ihrem Bett stand.

„Das wünsche ich mir auch, Baby.“ Jack stand auf und hoffte, Amy würde seine Tränen nicht sehen. „Ich liebe dich, kleine Muschel!“ Er beugte sich hinunter und küsste sie auf die blonden Locken. „Schlaf jetzt, meine Süße!“

„Ich liebe dich, Daj, für immer und elig!“

Jack lächelte über die falsche Aussprache, aber er korrigierte sie nicht. „Für immer und elig, Amy!“

„Wir sehen uns dann morgen!“, kam nur noch von Amy. Sie sagte das immer anstatt „Gute Nacht“. Keiner wusste wo sie es herhatte. Amy drehte sich um und kuschelte sich in die Kissen und bevor Jack das Licht löschte flüsterte sie nochmals „Wir sehen uns dann morgen!“ Und dann verschwand das Bild ihrer Mama in der Dunkelheit.
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