Login     Help

A Christmas Story by Anna Lena

[Reviews - 0]   Printer Chapter or Story Table of Contents

- Text Size +
Am nächsten Morgen wachte Joey dadurch auf, dass Sonnenstrahlen durchs Fenster schienen und sie im Gesicht kitzelten, als ob sie sagen wollte, "Na los, jetzt wach schon auf!". Langsam wurde sie wach, rieb sich den Schlaf aus den Augen und gähnte. Normalerweise war es noch viel zu früh, um auf zu stehen. Es war Samstag, eigentlich könnte sie noch liegen bleiben. Doch da fiel ihr ein, dass sie auch noch Gäste hatten. Erschrocken setzte sie sich auf und schreckte gleich noch mal zusammen. Pacey, der immer noch neben ihr lag, seufzte und schien wach zu werden. Vorsichtig steig Joey aus dem Bett und schlich zur Tür. Erleichtert atmete sie auf, als Pacey sich um drehte und weiter schlief. Wie ein kleiner Junge, dachte sie und blieb noch einen Moment länger im Türrahmen stehen. Danach machte sie das Essen für die Gäste und summte dabei leise zur Musik. Draußen kam die Sonne gerade hinter den Tannen her und es schien als ob auf dem Schnee Kristalle glänzten.
In der Nacht hatte es wohl noch mehr geschneit, denn überall lag der Schnee mindestens 50 cm hoch. Wer jetzt noch raus wollte, hatte es wirklich nicht sehr leicht. Sie wollte nicht an die vielen Autos denken, die wieder stecken blieben. Es würden sich auch wieder Leute zum B&B verirren, um hier zu übernachten bis ihr Auto repariert war. Wie jedes Jahr. Also ein ganz normales Weihnachten. Sie seufzte, zwang aber sogleich ein Lächeln auf ihre Lippen, als die Gastfamilie ins Zimmer kam.
"Oh, Guten Morgen! Ich hoffe sie haben gut geschlafen und haben jetzt richtig Hunger auf ein gutes Frühstück." Verlegen lächelte der Mann, fing dann aber doch an zu sprechen. "Entschuldigen sie, dass sie sich so viel Mühe gemacht haben. Aber wir fahren jetzt sofort. Die Cousine, wo wir hin wollen, wohnt nur eine Stunde von hier." Auch die Frau lächelte entschuldigend. "Natürlich erstatten wir ihnen das Essen," lenkte sie auch sogleich ein. Doch Joey wusste wie das alles lief. Sie setzte ein Lächeln auf und sagte in ihrer nettesten Stimme, ob wohl sie am liebsten geschrien hätte: "Natürlich müssen Sie das nicht. Darauf hätte ich auch kommen können. Soll ich ihnen noch bei etwas helfen?" Nachdem die Familie sich verabschiedet hatte und die beiden Jungen eine von Bessies liebsten Vasen herunter geschmissen hatten, was Joey jetzt so ziemlich egal war und sie die Scherben einfach liegen ließ, ging sie ins Badezimmer um sich erst mal ausgiebig zu duschen.

Derweil war auch Pacey aufgewacht. Verschlafen schaute er sich um, konnte Joey doch nirgendwo entdecken. Wahrscheinlich war sie schon aufgestanden, um für die Gäste Frühstück zu machen. Er gähnte noch mal, streckte sich und stand dann auf. Seine rechte Schulter tat ihm zwar immer noch weh, aber es war nicht mehr so schlimm wie gestern. Er ging aus dem Schlafzimmer in die Küche und wunderte sich über das reichhaltige Essen, welches noch auf der Anrichte stand. Mit einem Glas Milch und einem Teller voller belegter Brote, Frühstücksspeck, Rührei und irgendeinem Gemüse setzte er sich an den Tisch, um erst mal in Ruhe zu essen. Nebenbei schaltete er noch den Fernseher ein, doch es kam nichts Besonderes. Also raffte er sich dazu auf, ins Badezimmer zu gehen, um zu duschen. Immer noch ziemlich verschlafen, holte er sich Sachen aus dem Schrank und fing sich wirklich an zu wundern, wo Joey denn war. Hoffentlich würde sie nicht wieder alles, was gestern Abend passiert war ignorieren und so tun, als ob das alles nicht passiert wäre. Von diesem Versteckspiel hatte er jetzt so langsam auch genug. Jedes Mal war einer von ihnen vor seine oder ihren Gefühlen weg gelaufen. Zu Letzt natürlich er, er hatte sie auf dem Abschlussball so doof da stehen lassen und auch nie wieder versucht mit ihr in Kontakt zu treten. Genauso war es natürlich auch ihre Schuld. Sie hatte sich auch nie bei ihm gemeldet, doch schien es, als ob sie doch noch etwas für ihn empfinden würde, was ihm wieder Hoffnung gegeben hatte. Er seufzte und behielt im Hinterkopf, noch einmal irgendjemand dafür verantwortlich zu machen, das Leben so kompliziert sein konnte. Denn irgendjemand musste ja schuld sein. Als er sie Tür zum Badezimmer öffnete, kamen ihm Rauchschwaden entgegen, was heißen musste, dass jemand im Badezimmer war und duschte. So war es auch. Joey stand unter der Dusche und lies das Wasser auf ihren Körper prasseln. Sie sah ziemlich abgespannt aus. Sie hörte wahrscheinlich nicht, denn sie sang auch noch dazu. So starte Pacey sei einfach nur an, denn er konnte seinen Blick einfach nicht abwenden. Wie die Wassertropfen über ihre zarte, gebräunte Haut liefen. Das Haar tropf nass über ihren Schultern hing.
Ihr perfekt gebauter Körper…. doch da wurde er aus seiner Erstarrung gerissen und zwar von einer ziemlich wütenden aussehenden Joey. "Pacey, eigentlich sollte das hier keine Peep-Show sein, weißt du! Oder hast du etwa irgendwo Eintritt bezahlt?", fuhr sie ihn sarkastisch an. Pacey konnte nur stottern, was für ihn schon etwas heißen sollte. "Ähm nein, natürlich nicht." Schnell fing er sich jedoch wieder und hatte eine etwas bessere Antwort auf Lager. "Nein, aber normalerweise schließen normale Leute auch die Tür ab, weißt du? Sonst könnte das auch heißen, das Besuch erwünscht ist." Jetzt wurde Joey's Blick doch ziemlich wütend und sie brachte mit einer Wut unterdrückten Stimme noch hervor: "Pacey!!!! RAUS!!!!", bevor sie ein Handtuch nach ihm warf. Doch dieses Klatschte nur an die Tür, denn Pacey war schneller gewesen und rutschte jetzt die Tür hinunter.
Er konnte das Bild von Joey einfach nicht aus seinem Gedächtnis verbannen. Es war wie fest gebrannt. Wie sie da so unter der Dusche stand....... er zwang sich an etwas anderes zu denken. Zum Beispiel an Alex Windel. Er grinste, denn das schien zu funktionieren. Sofort hörte er auf an Joey zu denken und ging stattdessen in sein Zimmer, um sich noch mal ins Bett zu legen, da er ja sowieso nicht duschen konnte. Joey stand immer noch unter der Dusche und wetterte vor sich her. Was sollte das eigentlich? Was bildet der Typ sich ein, hier einfach rein zu platzen und dann auch noch wie so ein Ölgötze zu starren, anstatt einfach wieder zu gehen? Doch dann schlich sich ein Grinsen auf ihr Gesicht. Er hatte die ganze Zeit sie anstarren müssen, also war es doch noch so, wie sie sich gedacht hatte. Sie beeilte sich aus der Dusche zu kommen, damit nicht wieder ungebetener Besuch reinplatzen würde, während sie duschte. Auf jeden Fall würde sie Pacey erste einmal ein bisschen zappeln lassen. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht machte sie, das sie aus der Dusche kam und sich anzog.

Pacey verbrachte den ganzen weiteren Morgen im Bett, vortäuschend, das er schlief. Im Moment wollte er Joey nicht so gern begegnen, denn er wusste noch nicht, mit welchem Kommentar er sie abspeisen konnte. Zwischendurch kam Joey zwar immer mal wieder herein, doch er stellte sich schlafend. Erst als Alex um kurz vor Zwölf in sein Zimmer gerannt kam, aufs Bett sprang und laut rief: "Gleich backen wir Plätzchen! Komm schon Pacey, wir backen Plätzchen!", schien er auf zu wachen. "Ist ja schon gut, ich mach ja schon. Ich wäre ja schon lange auf gestanden, hätten nicht andere gewisse Personen das Bad blockiert," brummte er und warf Joey, die in der Tür stand, einen Blick zu. Doch die schien das alles ziemlich gelassen zu nehmen und antwortete keck: "Tja, du hättest ja auch eben kurz warten können, aber stattdessen wolltest du wohl lieber rot anlaufen und dich wieder im Bett verkriechen." Paceys Mund stand offen und es schien als ob er nach Atem ringen würde. Er hatte keine Ahnung, was er darauf antworten sollte. Er stieg aus dem Bett, nur mit Boxershorts bekleidet, und machte sich auf den Weg zum Bad, wobei ihm Joeys Blick, der an seinem Oberkörper haften blieb, natürlich nicht entging und sie angrinste.
Nun war Joey an der Reihe, rote Backen zu bekommen. Doch da war Pacey auch schon im Badezimmer verschwunden und in der nächsten Minute prasselte das Wasser auf die Fliesen. Joey seufzte, nahm Alex auf den Arm und ging mit ihm in die Küche, um den Teig fertig zu machen. "Wir backen jetzt Plätzchen, oder?" "Ja, Alex, ist ja gut!"

Als Pacey aus der Dusche stieg und sich anzog, merkte er erst richtig wie hungrig er war. Aber vielleicht hatte Joey ja auch schon etwas zu essen gemacht. Auch wenn ihre Kochkünste ein bisschen zu wünschen übrig ließen. Bei diesem Gedanken musste er schon wieder grinsen. Wie ungern hatte sie immer gekocht und es war an ihm hängen geblieben. Besonders auf dem Boot, wo sie 3 Monate zusammen verbracht hatten, war es ihm ungeheuer aufgefallen. Als er aus dem Bad trat, kam ihm der Geruch von frischem Gemüse und Kartoffeln entgegen. Was hatte sie gemacht, dass sie so gut kochen konnte? "Hey Potter, ich wusste gar nicht, dass der Liefer-Service so schnell liefert," er schaute auf seine Uhr, "in noch nicht mal 10 Minuten. Das ist ja richtig schnell!" Doch Joey grinste ihn nur an.
"Tja, kein Wunder, seitdem du da arbeitest." "Ja, ja, leider kann ich ja nicht mit dem Collage-Mädchen mithalten. Tut mir ja auch leid," seufzte er. Pacey deckte den Tisch und holte Alex aus seinem Zimmer, wo er noch spielte. Eine Viertelstunde später saßen die drei um den Tisch herum und aßen, was zu Paceys Überraschung gar nicht so schlecht schmeckte. Wenn nicht gar sehr gut. Bewundernd guckte er Joey an. "Sag mal, wo hast du denn so gut kochen gelernt? Das schmeckt wirklich sehr gut." Sie lächelte ihm an und sagte dann dankbar: "Vielen Danke auch, freut mich, dass es dir schmeckt und ich dich nicht mehr mit meinem Essen quäle." Sie nahm einen Bissen und fuhr dann fort: "Außerdem lernt man das nun mal zwangsweise, wenn man am College ist. Du wirst schon sehen, wie das ist, wenn du nicht so viel Geld hast und dich selbst bekochen musst. Irgendwann fängst du von selbst damit an, es wenigstens zu versuchen, besser zu kochen." Auch Alex schien es zu schmecken, vergnügt schaufelte er das Essen in sich hinein und plapperte dabei vor sich hin.
Nach dem Essen legten sie Alex ins Bett, damit er seinen Mittagsschlaf machen konnte. Pacey und Joey wuschen ab und setzten sich danach an den Kamin. Joey las ein Buch und Pacey sinnierte vor sich hin. Er wusste, er musste irgendetwas sagen, damit sie über den heutigen Morgen und den Abend davor oder besser die Nacht reden würden. Doch er wusste nicht, wie er anfangen sollte. Genervt legte Joey das Buch beiseite und guckte ihn an. "Was ist los, Pacey?" Der schreckte aus seinen Gedanken hoch und stotterte: "Nichts, wie kommst du darauf!" Sie sah ihn ungläubig an und zog eine Augenbraue hoch, was signalisierte, dass sie ihm nicht glaubte. "Das glaubst du doch nicht selber, oder?" Abwehrend hielt er seine Hände hoch. "Ist ja schon gut. Ich wollte mit dir über etwas sprechen. Doch ich weiß nicht so recht wie ich anfangen soll. Verstehst du?" Geduldig und erwartungsvoll sah sie ihn an. Insgeheim wusste sie nur allzu gut, worauf er hinaus wollte. "Weißt du, es ist so, dass ich mich gefragt habe...", in Gedanken bestrafte er sich schon wieder selbst dafür, dass er mit dem Thema angefangen hatte. Konnte er nicht einmal seine Mund halten?
"Warum hast du dich an mich gekuschelt, gestern Abend? Warum? Sollte das etwas bedeuten oder nicht?" er war aufgestanden und lief im Zimmer auf und ab. Doch anstatt Joey auf seine Fragen antworten zu lassen, redete er immer weiter, als ob er Angst vor ihrer Antwort haben würde. "Denn weißt du, das könnte man ganz schnell falsch verstehen. Was soll ich mir dabei denn denken? Empfindet sie noch etwas für mich, oder nicht? Denn weißt du, ich habe keine Ahnung, was ich davon halten soll." Auf einmal stand Joey neben ihm und fasste ihn am Arm. Sie sah hoch zu ihm, seine Augen wanderten langsam zu den ihren. Einen kleinen Moment sahen sie sich an und man spürte förmlich die Luft vor Energie knistern. "Pacey?" Diesmal sah sie ihm direkt in die Augen. Er hielt die Luft an. "Ich glaube, ich kann dir viele dieser Fragen beantworten." Langsam, fast in Zeitlupe wanderte ihre Hand zu seinem Nacken, sie stellte sich auf ihre Zehnspitzen und kam ihm immer näher. Doch auch er beugte seinen Kopf bereitwillig. Ihre Lippen kamen sich immer näher, bis Joey stoppte. Sodass sie nur noch Millimeter voneinander trennten.
"Ich denke, nach den beiden letzten Tagen, kann ich ganz gut sagen, dass ich dich liebe. Und vielleicht liebst du mich ja auch noch. Wer weiß." Ihre Lippen waren jetzt so nah an seinen, das wenn sie sprach, sie sich schon berührten. Es waren so schrecklich lange Sekunden, bis er sie zur Antwort zärtlich küsste. Es war ein kurzer zärtlich er Kuss, als ob beide doch noch Angst hatten, dass der andere es sich doch noch anders überlegen könnte. Doch als sie merkten, da der andere nicht zurück schreckte, vertieften sie den Kuss. Joey brach den Kuss als erste und schaute unsicher zu Pacey auf. Doch der lächelte nur und umarmte sie. "Ich bin so glücklich. Du weißt gar nicht, wie lange ich mir das gewünscht habe." Sie machte sich aus seiner Umarmung frei und lächelte ihn an. "Doch, ich denke das kann ich schon. Ungefähr genauso lange wie ich." Sie grinste ihn an und auch er fing an zu grinsen. "Und warum haben wir es dann nicht gleich so gemacht." "Ich will dich ja nicht verletzte, aber es gab da so ein Herr, der meinte es sei besser, wenn wir uns erst mal trennen würden. Verstehst du?" Endlich lachte sie mal wieder frei heraus, wie lange hatte sie das schon nicht mehr gemacht. Auch er stimmte in ihr Lache ein und gingen sie in die Küche, Arm in Arm.

Nach dem sie mit dem Plätzchen backen fertig waren, war es auch schon 8 Uhr. Abendbrot brauchten sie alle nicht mehr, denn viel war von dem Teig nicht mehr über geblieben. Wahrscheinlich war der Teig doch ein bisschen zu viel gewesen. Denn wer wollte nicht schon mal ausprobieren, ob das Sprichwort "Wenn man zu viel rohe Teig isst, bekommt man Bauchschmerzen" stimmt? Nachdem sie Alex ins Bett gebracht hatte, kam Joey ins Wohnzimmer, wo Pacey auf der Couch neben dem Kamin saß und ein Buch las. Als sie den Raum betrat sah er auf und lächelte sie an. Den ganzen Nachmittag hatten sie sich nicht wirklich wie ein Paar benommen. Einerseits wollten sie erst mal ausprobieren was denn los war und andererseits hatte es ihnen auch ganz gut getan wieder einmal Spaß zu haben.
Jetzt machte Pacey auf der Couch Platz, damit sich Joey zu ihm legen konnte. Er schlang seine Arme um ihre Hüfte und zog sie an ihn. Auch sie kuschelte sich an ihn. Eine lange Zeit starten beide nur ins Feuer und genossen die Gesellschaft des anderen. "Pacey, ich wollte mich noch für damals entschuldigen. Du weißt schon…" Er wusste ganz genau was sie meinte, wollte aber, dass sie es aussprach. "Das ich dir das Gefühl gegeben habe, du seiest nichts, denn das bist du nicht. Ich habe und glaube immer an dich!" Liebevoll zog er sie an sich und drückte einen Kuss auf ihre Haare. Er wusste selbst, dass es eigentlich alles seine Schuld gewesen war und jetzt wusste er auch nicht mehr, warum er es gesagt oder geglaubt hatte. Die ganze Zeit, die er ohne Joey verbracht hatte, er wusste jetzt nicht, wie er es überhaupt überstanden hatte.
Nachdenklich sah sie ihn an, nachdem sie sich umgedreht hatte. Was er wohl gerade dachte? "Was denkst du genau jetzt?" Er lächelte sie total lieb an und sagte: "Ich denke daran, wie sehr ich die ganze Zeit ohne dich gelitten habe!" Lächelnd sah sie ihn an, eine Träne lief langsam ihre Wange hinunter. "Ich habe dich auch vermisst!" Mit seinem Daum wischte er sie Träne von ihrem Gesicht, küsste erst ihr linkes Augenlied, dann das rechte, die Nase und gab ihr Schlussendlich noch einen kurzen Kuss auf die Lippen. Beide kuschelten sich wieder aneinander und sahen in das Feuer. Sie verstanden sich auch ohne Worte und wussten genau was der andere im Moment fühlte. Es war einfach alles so vertraut und fühlte sich so heimisch an.
You must login (register) to review.