Login     Help

I'll remember you by Maja

[Reviews - 0]   Printer Table of Contents

- Text Size +

Notes

Zwischen 3.23 Jetzt oder nie [True Love] und 4.02 Die große Ernüchterung [Failing Down]
Jen saß auf ihrem Bett und starrte die Wand an. Das was sie grade erfahren hatte konnte sie nicht rationalisieren. Wie konnte er das tun? Endlich hatte sie geglaubt die große Liebe gefunden zu haben, an die sie eigentlich nicht mehr glaubte, und jetzt sollte alles vorbei sein? Hatte er dafür so um sie gekämpft, dass sie sich ihm öffnete und er sie dann fallen ließ? Hatte sie ihn doch falsch eingeschätzt? Sie ließ sich zurückfallen und das eben geführte Telefongespräch Revue passieren...

„Hallo?“
„Hi Jen, hör mal, ich muss dir was sagen...“
„Hey Parker, ich freue mich auch mal wieder was von dir zu hören, wie geht’s dir denn? Und wann kommst du endlich zurück?“
„Entschuldige Jen, mir geht’s gut, aber ich muss dir was sagen...“
„Oh oh, irgendwas in mir sagt mir, dass du mir jetzt nicht von dem tollen Wetter erzählen willst...“
„Jen, also du weißt ja dass du mir total wichtig bist und ich so froh bin, dass wir endlich zusammen sind, aber du weißt auch dass Football praktisch mein Leben ist...“
„Das habe ich wohl bemerkt als du mir gesagt hast, dass du die Sommerferien lieber im Footballcamp verbringen willst statt mit mir!“
„Du weißt wie leid mir das tat, Jen, aber schließlich ist das hier eine große Chance für mich gewesen und... ich weiß nicht wie ich’s sagen soll...“
„Raus damit, du wirst doch wohl nicht davon abweichen wollen, immer ehrlich zu mir zu sein!“
„Okay... Jen, ich komme nicht mehr zurück.“
„Was? Das ist ein schlechter Scherz, oder? Bitte sag, dass das nicht wahr ist!!!“
„Jen, es tut mir so leid, aber ich habe das Angebot bekommen, auf dieses Internat zu gehen. Ich habe ein Stipendium bekommen und könnte ein Profifootballer werden, so wie ich es mir immer gewünscht habe. Du weißt, dass ich dich unendlich liebe, aber ich glaube du bist dir immer noch nicht ganz sicher. Und für diese Unsicherheit bin ich nicht bereit, eine eventuelle Karriere aufs Spiel zu setzten.“
„Wenn das so ist Parker, dann leb wohl!“
Dann hatte sie aufgelegt.
Das Telefon hatte noch ein paar Mal geklingelt, und schließlich hatte sie den Stecker rausgezogen.

Sie lag auf ihrem Bett und heulte. Das hatte sie immer vermeiden wollen, dass sie einen Jungen so nah an sie heranließ, dass er ihr das Herz brechen konnte. Und doch war es passiert, Henry Parker, dieser unschuldige Junge, der Jen jeden Wunsch von den Augen abgelesen hatte und für den sie das schönste Geschöpf der Erde zu sein schien, hatte ihr das Herz gebrochen. Anfangs hatte sie diese merkwürdige Beziehung- schließlich war sie einige Jahre älter als er- gar nicht zulassen wollen, doch Henry war so hartnäckig gewesen, dass sie ihn irgendwann nicht mehr abwimmeln konnte. Dann hatte er alle ihre aufgebauten Barrikaden überwunden und sich einen Weg in ihr Herz gebahnt. Er war einfach so von Grund auf ehrlich und ihn störte auch Jen’s unrühmliche Vergangenheit nicht, so dass er ihr Interesse erweckt hatte.

Der erste Kuss, sie erinnerte sich genau, war nach der Premierefeier von Pacey’s erstem Auftritt als Schauspieler in „Barfuss im Park“ gewesen. Sie war mit Henry hingegangen, hatte aber ihre Großmutter mitgenommen, um es nicht wie ein Date aussehen zu lassen. Bei der Premierefeier war Henry dann auf die Dachbalken gestiegen, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen und hatte gesagt dass sie endlich zugeben sollte dass sie ihn mochte. Anfangs war sie sehr sauer gewesen, doch dann hatten sie sich unterhalten und sie hatte gemerkt, dass er recht hatte und sie wirklich etwas für ihn empfand. Darauf folgte der Kuss und ein etwas missglückter Valentinstag, da Henry im Restaurant ohnmächtig zusammenbrach, weil er zu viel Blut gespendet hatte, um ihr ein teures Geschenk kaufen zu können.

Dann lief es zwischen ihnen wie in einer normalen Beziehung, bis der Abschlussball kam. Sie machte Henry gleich von Anfang an klar, dass sie hingegen aller Klischees nicht an diesem Tag miteinander schlafen würden. Sie wusste selbst nicht mehr warum sie das getan hatte, denn eigentlich wollte sie das ja schon. Sie wollte nur nicht, dass es dann wie vorprogrammiert läuft. Henry hatte nichts dagegen, doch auf dem Ball hatte er ihr gesagt, dass er die ganzen Sommerferien in diesem Footballcamp verbringen würde.
Mann, war sie sauer und enttäuscht gewesen. Dann herrschte erst mal Funkstille zwischen ihnen und Jen verabschiedete sich nicht von ihm, doch als sie dann sah wie es mit Jack und Ethan „auseinander ging“ wollte sie Henry nicht gehen lassen. Ihre Grandma fuhr hinter dem Mannschaftsbus her und sie erreichten ihn an einer Raststätte, an der Jen Henry sagte, dass sie ihn nicht mehr gehen lassen wolle. Zumindest nachdem er aus dem Camp heimkehren würde.

Die ganzen Ferien über hatte sie nur an ihn gedacht, na ja, sie hatte schon ein paar mal geflirtet und war ausgegangen, aber ihr Herz war bei Henry gewesen. Und jetzt war ihr Herz weg. Er würde nicht mehr wieder kommen.

Langsam erhob sie sich vom Bett und legte eine CD ein.
„Don’t call me,
Don’t write,
Don’t show up in the middle of the night,
You know that
We needed
Some time in space to breath in…”

„Letting go” von Sozzi, na wie treffend.

Jen begann nachzudenken, ob sie Henry einfach so gehen lassen konnte. Aber was sollte sie tun? Wenn ihm sein Football wichtiger war als sie, dann konnte er ihr sowieso gestohlen bleiben. Sie wusste, dass sie nicht einfach so über ihn hinwegkommen würde, aber bei Dawson hatte sie es schließlich auch irgendwann geschafft. Aber das war doch irgendwie noch was anderes gewesen, zwischen ihr und Dawson hatte immer die Dawson-Joey Geschichte gestanden, bei Henry und ihr gab es nur Henry-Jen...

Sie legt sich zurück aufs Bett und sang
„I’ll remember you
You will be there in my heart
I’ll remember you
That is all that I can do…”


Sie fing wieder an zu weinen, doch sie wusste, dass sie wirklich nichts tun konnte. Sie würde darüber hinwegkommen.
Vielleicht...
Irgendwann.


ENDE
You must login (register) to review.